Der 4. Tag
Heute hatten unsere beiden nur eine Runde vor sich. Die Aufgabe vor der Flora stand war 1. d4. War gar nicht so einfach, ihr in der Vorbereitung Standardzüge zu vermitteln: 2. …Lf5 oder so. In der Partie gegen Linnea Rhein (SC 65 Reitingen/ Baden) zog sie dann Lf5 sehr schnell. Die Partie verlief dann sehr ausgeglichen. Zu mindestens bis zum 43. Zug. Da stellte Flora einen Turm einfach ein und die Partie schien verloren. Was Flora aber hier auszeichnet ist ihr aktiver Kampf gegen die Niederlage. Ihre Gegnerin versuchte am Dameflügel einen Freibauern zu bilden, doch Flora spielte jetzt sehr umsichtig und griff selber an. Im 58. Zug gewann sie so den Turm zurück und die Gegnerin übersah dann auch noch die einzügige Mattdrohung im 61. Zug. Und so klopfte sie, nach zweieinhalb Stunden an meine Zimmertür: „Ich habe Matt gesetzt!“ Konnte ich zunächst nicht glauben, war aber so! Punkt Nr. 3 und: konnten wir wenigstens in Ruhe analysieren.
Julian, zum zweiten Mal mit Weiß gegen Cornelius Gruner (USV TU Dresden), bekam aus einem Sizilianer (O`Kelly-Variante) erneut Probleme. Sein Gegner verdreifachte im 17. Zug seine Schwerfiguren auf der c-Linie und kämpfte gegen den weißfeldrigen weißen Läufer. Julian musste erneut klug verteidigen, investierte auch viel Bedenkzeit. Doch nach 28 Zügen war der schwarze Angriffsdruck verflogen und Julian konnte zum Gegenangriff übergehen. Er gewann einen Bauern, aber keinen großen Vorteil. Und spätestens nach dem schwachem 41. Lb3?? Ging es mit Julian bergab, auch fehlte ihm mindestens ein Tempo. Im 43. Zug weißt der Computer ein Matt in 8 für Schwarz, zum Glück für Julian fand auch der Gegner nicht alle Züge. Es war sehr spannend, weil auch Julian Im 45. Zug kurz vor dem Matt stand. Doch sein Gegner wäre schneller gewesen, hätte er 45. …exf2+ mit Matt in 6 gefunden. Julian bot vorher mit 45. Df8= (- 9,5 für Weiß) Remis und sein Gegner nahm an. Glück gehabt Julian!
Dann war der Nachmittag frei und der SV Rote Turm Halle unternahm, bei Traumwetter, traditionell die vierstündige Wanderung zur Mühlenkopfschanze mit Gondelseilbahn, Spielplatz und Kaffee und Eis essen im Cafe an der Schanze. Da werden Erinnerungen wach!
Doch nach dem Abendessen rief wieder die Pflicht: Flora konnte noch fertig mit mir auswerten und ich musste sie auf das erste Landesduell vorbereiten, gegen Lotte Nönnig.