Norddeutsche Vereinsmeisterschaften u12 2024

Der (tolle) erste Tag, 05. September 2024

SVRT Runde1

SVRT Runde1

Folgt einer heißen Nacht in Magdeburg ein heißer Tag? Zunächst war unsere Mannschaft gegen 8.17 Uhr komplett. Unsere Gegner waren schon am Brett, es folgte eine kurze Eröffnung und bereits nach 20 Minuten stand es 1:0 für unser Quartett. Flora Greither hatte mit ihrer Version von Colle seinen Gegner so geschockt, dass dieser, mit zwei Figuren weniger, bereits nach 16 Zügen aufgeben musste. Malak Jamalli , zunächst in leichten Schwierigkeiten, fand nach einer Stunde eine schöne Mattkombination und sorgte für das 2:0. Den scheinbar leichtesten Gegner (weil ohne DWZ) hatte Philipp Kappler. Er hatte in der Eröffnung eine Leichtfigur verloren, musste Mattdrohungen abwehren und auch seine Stellung war eigentlich verloren. Doch ein unkorrektes Opfer seines Gegners leitete die Schlussoffensive von Philipp ein und nach 90 Minuten stand es 3:0. Hier musste man etwas aufpassen, weil sein Gegner das Ergebnis vom Partiezettel (0:1) auf den Mannschaftszettel übertragen hatte, doch die Ansetzung sah uns als Gastgeber und der „Gastgeber“ hatte auch an Brett 3, nach 35 Zügen, gewonnen.

Julian

Julian

Julian stand in einem Doppelturmendspiel mit zwei Mehrbauern, darunter ein starker Freibauer. Sein Gegner, Konstantin Lott, hatte sich zwei Stunden gut verteidigt und Julian musste sogar noch eine Mattdrohung im Zentrum abwehren. Doch am Ende gewann er souverän, weil sein Gegner einen Turm für den Freibauer geben musste und setzte sogar noch fast Matt. Nach über drei Stunden war der 4:0- Auftaktsieg perfekt. Eine solide Leistung aller!
Der USV Halle hatte in der ersten Runde 2:2 gespielt. Wie komme ich jetzt auf diesen Verein? Verstehe einer das Schweizer System! Das war unser Gegner in Runde 2: das Stadtduell! Wir haben das dann nur ein kleines bischen vorbereitet.
Und es begann, nach 40 Minuten, mit einem „komischen“ Remis von Malak gegen den Ersatzspieler Theobald Köhler nach nur 8 Zügen. „Wohl keine Lust?“, fragte Martina Dannies (USC) und weg war Malak. Doch dieses Remis, nach unkorrektem Angebot des USV-Spielers, erwies sich zum Schluss als eine gute taktische Entscheidung von Julian, obwohl Theobald mit dem Remis sehr zufrieden gewesen sein soll. Was ich dann erlebte war ein traumhafter Kampf des gesamten Teams. „Euer zweites Brett gewinnt,“ informierte mich Peter Schmidt, der USV-Mannschaftsleiter.

Flora

Flora

2. Brett, das war Miss Zuverlässig, Flora, die mit Matteo Pietracito überraschend wenig Probleme hatte. Ich hatte den Mädchen zu Sizilianisch geraten und speziell Flora setzte das ideenreich um. Im 15. Zug gewann sie die erste Figur durch eine Bauerngabel und 7 Züge später die zweite. Nach 26 Zügen gab Matteo, nach 65 Minuten und mit 21,3 im Minus, enttäuscht auf. Und nun begann der große Kampf der Jungs, beide mit Weiß, um den fehlenden Punkt. Philipp überraschte mich zunächst mit Spanisch, alte Steinitz-Verteidigung, hatte aber zu Beginn erneut einige Probleme (Bauern weniger). Johannes Richter begann stark gegen das aktive Spiel von Philipp. Es begann ein hartes Ringen um die Initiative und das Warten auf Fehler. Nach über zweieinhalb Stunden stellte Johannes im 27. Zug einen Turm ein und dann ging es ganz schnell und drei Züge vor dem Matt gab Johannes auf, der Wettkampf war gewonnen! Während ich mit Philipp analysierte, ging die Partie zwischen David Fritsche und Julian Brückner in die vierte Stunde. Julian stand, mit Bauern mehr, gefühlt etwas besser. Die fünfte Stunde brach an. Julian kämpfte verbissen gegen die starke schwarze Dame von David und mehrere Probleme. Angst hatte er vor allem vor Dauerschach, dann wollte er den Freibauern auf b7 verwandeln und unbedingt gewinnen. Plötzlich ging er hohes Risiko, opferte einen Bauern (mit Schach) und sogar einen Springer für den Angriff. Weiterhin lehnte er ein (unkorrektes Remisangebot ab – Daniel war gar nicht mehr am Zug?). Er gewann zwei Tempos zurück und plötzlich war die weiße Universaldame wieder im Spiel. Ich bin mir nicht sicher, ob Daniel überhaupt noch eine Chance sah. Julian jedenfalls fand starke Verteidigung- und Angriffszüge und plötzlich war sie da, die zweite weiße Dame. Julian tauschte geschickt ab, kassierte noch ein paar schwarze Bauern und als Daniel auch dann nicht aufgeben wollte, setzte er mit Dame und König einfach Matt. Sogar Fridolin Mertens gratulierte mit dem Wort: „Stark“ und auch ich musste meinen phantastischen Mannschaftskapitän erst mal in den Arm nehmen und abklatschen, weil er immer an sich geglaubt hat, ein toller Kampf über 4 Stunden und 20 Minuten!
Nach dem Abendessen hatten sich dann alle anwesenden Kinder ein Eis verdient, zwei Kugeln. Nur Malak und Mutti wollten nur eine Kugel, wahrscheinlich wegen dem Remis! (Kleiner Scherz). Ein schönes Bummel an die Elbe beendete einen tollen Tag und morgen spielen wir gegen die Barnimer Schachfreunde, Achtung: LIVE!!!