Norddeutsche Vereinsmeisterschaften u12 2024

Der zweite Tag, 06. September 2024

SVRT Runde3

SVRT Runde3

„Flieg‘ nicht so hoch, mein kleiner Freund. Die Sonne brennt dort oben heiß…“ sang einst Nicole. Und das könnte so ein wenig das Motto des Tages sein. Weiterhin sehr warm war es ohnehin und unser Team war nach den zwei deutlichen Erfolgen in die unmittelbare Spitze gerückt. „Heute gewinnen wir…“ meinte einer unserer Brandenburger Gegner schon am Eingang und gab damit das Ziel für die an Nummer 2 gesetzten Barnimer SF vor. LIVEbretter ohne Beschriftung, auch gewöhnungsbedürftig. Nach nur 70 Minuten kam ausgerechnet Julian als erster: „Ich habe einen Fehler gemacht“, sagte er nach nur 15 Zügen, war von Justin Fadeev völlig überspiel worden und gab, zwei Züge vor dem Matt, auf. Malak hatte zu dieser Zeit, durch ein unkorrektes Opfer, eine Leichtfigur verloren und Philipp befand sich in einem völlig ausgeglichenen Doppelturmendspiel mit jeweils 7 Bauern. Doch 15 Minuten nach Julian kam auch er und auf meine Nachfrage gab auch er zu: „Ich habe einen Fehler gemacht…“ In seinem Fall war das ein eingestellter Turm. Sein ängstlicher König lief in eine Bauerngabel, die es nie hätte geben dürfen und in aussichtsloser Lage gab er, im 24. Zug, auf.
Witzigerweise waren es nun die beiden Mädchen, die versuchten, die Niederlage zu verhindern. Und nach einem zu riskanten Opfer hatte Flora plötzlich fast einen Turm mehr. Und beiden kämpften gut, Malak versuchte mit ihren beiden Türmen sich so gut es ging zu verteidigen, hatte plötzlich sogar eine schöne Idee zur Rückgewinnung der Figur. Doch ihr Gegner erkannte diese Drohung und tauschte am Ende konsequent Turm und Springer gegen Malaks Turm, um mit einem Freibauer unaufhaltsam zur Dame zu kommen. Malak gab nach zweieinhalb Stunden auf und ich lobte sie am Ende für ihre Partie.
„Du hattest ihn doch“, meinte einer der Zuschauer zur Partie Flora Greither gegen Max Leonardt. Flora versuchte alles, besonders mit weißfeldrigem Läufer und Dame, doch der Gegner hielt mit starker Dame und zentralen schwarzfeldrigen Läufer dagegen. Im 43. Zug, nach über drei Stunden, übersah Flora eine gefährliche Schachdrohung (43. Da4+), mit Garantie für Dauerschach. Um das abzuwehren opferte Flora sogar ihren weißfeldrigen und bot dann irgendwann, mit Bauern weniger, Remis. Das wurde abgelehnt. Wohl zurecht, denn selbst der Abtausch aller Figuren hätte ein Übergewicht von drei verbundenen gegnerischen Bauern am Dameflügel ergeben. So gab Flora, nach dreieinhalb Stunden, enttäuscht auf und wurde vom Trainer etwas getröstet. Für so eine Partie muss Flora sich nicht schämen. In der Bezirksklasse muss dann aber Sven das Trösten übernehmen!
Also 0:4 und wieder auf dem Boden zurück. Und da kommt schon der nächste Brocken! Das ewig junge Duell mit dem Hamburger SK von 1830.

Philipp

Philipp

Doch die Geschichte gegen die Hamburger ist schnell erzählt. Unsere Gegner begannen aggressiv und so war es Julian, der erneut nach nur 70 Minuten, gegen Simon Heins (DWZ: 1797) aufgeben musste. Er musste einige Mattdrohungen abwehren. Malak hatte zu dieser Zeit schon keine Dame mehr, doch genau waren es nur zwei Bauern weniger. Philipp hatte im Schwerfigurenendspiel eine Leichtfigur weniger und als der gegnerische Springer plötzlich aktiv wurde gab es kein Halten mehr. Auch Philipp musste, nach 100 Minuten und 29 Zügen leider aufgeben.
Und wieder waren es beide Mädchen, die die zweite „Nullnummer“ verhindern wollten was aber nicht gelang. Bei Flora war es eine Bauergabel zwischen Dame und Turm die Entscheidung brachte. Nach dem Qualitätsverlust kämpfte sie einen hoffnungslosen Kampf mit ihrer schwarzen Dame und gab, nach 57 Zügen auf. Wieder musste ich trösten, doch gegen einen „Fastsiebzehnhunderter“ zu verlieren ist wohl keine Schande.

Malak

Malak

Viele Freude machte mir in dieser Runde Malak, die als letzte spielte und kämpfte. Mit ihren zwei Türmen und einem Riesenläufer bekämpfte sie, zum Teil wieder mit fiesen und frechen Ideen, die weiße Dame und einen Turm, durchaus mit Remis-sogar mit Mattchancen. Bei einigen Drohungen hätte sie sich vielleicht mehr zutrauen müssen. Aber es waren gute Pläne dabei, sie spielte wieder sagenhafte zweieinhalb Stunden und so gab es wieder Trainerlob, auch in der interessanten Analyse.
Spielerisch war ich, trotz dieser zwei 0:4 Niederlagen also nicht unzufrieden.