Norddeutsche Vereinsmeisterschaften u12 2024

Der dritte Tag, 07. September 2024:

Mit etwas Vorbereitung auf Skandinavisch für die beiden Mädchen begann dieser Tag nach dem Frühstück. Unser Gegner am Vormittag, in Runde 5, hieß Elmshorner SC aus Schleswig-Holstein.
Und speziell Malak setzte die Vorbereitung perfekt um, hatte schnell einen klaren Entwicklungsvorsprung. Angst haben musste man zu Beginn um Julian. Ein weißer Bauernsturm hatte eingesetzt und Julian blieb zudem passiv. Doch er nahm das gelassen: „Der eine spielt am Königsflügel, der andere am Dameflügel…“, meinte er später. Und so spielte sein Gegner am Dameflügel.
Flora wollte partout nicht e4 spielten und bekam auf 1. d4 natürlich 1. …d5. Von Beginn an hatte sie und der Beobachter ein ungutes Gefühl, zunächst hatte sie nur einen Bauern weniger, doch nach zwei Stunden war das zweite Brett, mit Treppenmatt, deutlich verloren.
Doch wie zum Trotz warf Julian nun endlich den „Turbo“ am Königsflügel an nachdem er zuvor klug und umsichtig verteidigt hatte. Er opferte gegen Michael Moskalenko auf g4 einen Läufer und plötzlich brach die gesamte weiße Stellung zusammen. Hinter die schwarze Dame hatte Julian auf h6 noch einen Turm gemogelt und so drohte plötzlich einiges und sein Gegner gab im 26. Zug auf. Auf den hinteren Brettern gab es zu dieser Zeit langweilige und „tote“ Remisstellungen, es war zunächst nichts aber auch gar nichts los. Doch da erhielt Philipp plötzlich ein Remisangebot. Julian musste das ablehnen und lag damit goldrichtig. Denn kurz danach verlor Malak am 4. Brett zwei Bauern und geriet mit schwachem Läufer gegen den starken schwarzen Springer, nach dem Abtausch der Dame und beider Türme, etwas in Nachteil. Doch Philipp hatte wahrscheinlich bei Julian abgeguckt (von Julian lernen, heißt siegen lernen!) und machte es faktisch fast genauso, er traute sich endlich was. Hier brach der h- Bauer die weiße Königstellung auf, eine gefährlicher Springer und die Dame taten den Rest. Leider kam zwei Minuten vor Philipps Sieg Malak: „Ich habe aufgegeben“ (ohne zu fragen), so am Ende 2:2. Es wäre aber interessant gewesen, ob bei einer 2:1 Führung vom Roten Turm das 4. Brett wirklich verlorengegangen wäre.
Unser nächster Gegner kam aus Niedersachsen, der SV Osnabrück. Ich musste mich computermäßig etwas um die LMM u10 kümmern und bekam so Phillipps überraschend schnellen Weißsieg nach 80 Minuten gar nicht mit. Und was für einer! Philipp hatte in jedemfalle viel Spaß, sammelte ab dem 23. Zug, vor allem mit der Dame, 9 Figuren ein und setzte im 39. Zug Matt. Flora war ebenfalls die Spielfreude anzusehen, hatte sie doch, durch einen Spieß, plötzlich fast eine Dame mehr. Ich brachte ihr noch etwas „stilles Wasser“ und mit „vollem Tank“ ging die „Post ab“. Florian Salim ließ sich noch etwas quälen, gab dann aber, nach zweieinhalb Stunden, doch auf. 2:0, ein halber Punkt zum 3. Sieg, bitte! Julian wirkte am Brett zwar relativ entspannt, doch er hatte gegen Edward Bundan (DWZ: 1988) zwei Bauern weniger und gab schließlich, auch wegen eines Freibauern, auf. Nun hofften wir auf Malak, ihre Mutti zitterte am Brett mit. Wieder war sie in ein Doppelturmendspiel geraten und dieses Mal auch im Kampf gegen einen Freibauern, den Malak zunächst blockierte. Doch sie hatte eben zwei Bauern weniger. Trotzdem versuchte sie alles, verhinderte, dass der König sich nähern konnte. „Kann ich Remis machen?“ fragte sie den Trainer (ohne Schildchen). Natürlich durfte sie anbieten, doch ihr Gegner, Vykintas Janulis (DWZ: 1164), musste natürlich ablehnen und weiter auf ungenaue Züge warten. Aber Malak spielte zunächst gut dagegen. Doch als sie die Bauernblockade löste stand dieser schnell auf c7 und ein zweiter Bauer machte sich auf die Reise. Malak durfte, nach über drei Stunden, aufgeben und so war das zweite 2:2 perfekt, zwei verdiente Unentschieden.
Morgen geht es dann noch gegen SK Bremen Nord.